TMWWDG-05032021

Land fördert Azubi-Gewinnung im Hotel- und Gaststättengewerbe

Tiefensee: Fachkräftemangel darf nicht zur Wachstumsbremse werden – Minister besucht DEHOGA-Kompetenzzentrum

Mit gut 600.000 Euro unterstützt das Wirtschaftsministerium seit Mitte 2020 ein Projekt des DEHOGA Thüringen zur Fachkräftegewinnung in Hotellerie und Gastronomie. Angesichts rückläufiger Bewerberzahlen sollen über das Programm „Ausbildungskoordination im Thüringer Gastgewerbe“ vor allem im Ausland zusätzliche Auszubildende angeworben werden. Es hat eine Laufzeit bis Ende 2023. Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee informierte sich heute bei einem Besuch des DEHOGA-Kompetenzzentrums in Erfurt über die Ausbildung der künftigen gastgewerblichen Tourismusfachkräfte unter Corona-Bedingungen.

„In Thüringen fehlen Lehrlinge, die Zahl der Ausbildungsstellen übersteigt die der Bewerber auch im Gastgewerbe inzwischen deutlich“, sagte Tiefensee. Allein in den letzten zehn Jahren habe sich die Zahl der Auszubildenden nahezu halbiert: Lag ihre Zahl 2010 noch bei 2.368, haben 2019 noch 1.173 Jugendliche eine Berufsausbildung in diesem Bereich begonnen. Der Nachwuchsmangel drohe zu einer zusätzlichen Wachstumsbremse für die Tourismuswirtschaft zu werden. „Deshalb müssen wir auch neue Fachkräftepotentiale im Ausland erschließen. Das Programm des DEHOGA Thüringen ist in dieser Hinsicht beispielgebend.“ Mehr denn je gehe es jetzt allerdings darum, den Berufsstart der jungen Leute bestmöglich zu begleiten.

Derzeit erhalten im Rahmen des Projekts 322 Jugendliche aus 16 Nationen eine Ausbildung als Hotel- oder Restaurantfachkraft, Koch oder Fachkraft im Gastgewerbe. Neben 100 deutschen Jugendlichen stammen die meisten von ihnen – 197 – aus Vietnam, andere kommen aus der Ukraine, Marokko, Taschikistan, Indonesien oder dem Iran. Der DEHOGA betreut diese Jugendlichen rundum von der Vermittlung in die Ausbildungsbetriebe über den Sprachunterricht bis hin zu praxisorientierten Ergänzungsseminaren.

Die aktuelle Situation sei für die Jugendlichen derzeit nicht einfach, bestätigt DEHOGA-Thüringen-Hauptgeschäftsführer Dirk Ellinger. Die Ausbildung laufe derzeit im Wesentlichen überbetrieblich im DEHOGA-Kompetenzzentrum in Erfurt, um die Vermittlung der Ausbildungsinhalte fortsetzen und auch Prüfungen termingerecht durchführen zu können. Bislang sei es gelungen, nahezu alle Ausbildungsverhältnisse aufrechtzuerhalten.

Quelle: Detailseite - Medieninfo | Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Di (thueringen.de)