PM 19/2015

Wir sind Dienstleister und wollen Dienst leisten

DEHOGA Thüringen hat kein Verständnis für branchenfeindliche Äußerungen der NGG

 

Erfurt, 16.06.2015 / Im Zusammenhang mit der Arbeitszeitdokumentation erweist sich die Höchstarbeitszeit von zehn Stunden als zunehmendes Problem für die Branche. Wenn eine Feier länger dauert als geplant, am Wochenende mehrere Veranstaltungen sind, bei schönem Wetter der Biergarten voll ist oder in den kleinteiligen Unternehmen des Gastgewerbes ein Mitarbeiter erkrankt, muss seitens der Unternehmer reagiert werden können, ohne mit dem geltenden Gesetzen in Konflikt zu kommen.

 

In all diesen Fällen gibt es einen zusätzlichen Bedarf an Arbeit, der meistens nicht vorhergesehen werden kann. Dafür kann kein Unternehmer zusätzliches Personal vorhalten, weil dieses schlicht und ergreifend nicht zu bezahlen ist.

 

„Genau zu diesen Zeiten benötigen unsere Unternehmen häufig Mehrarbeit oder müssen Aushilfen einsetzen.“, so Dirk Ellinger, Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Thüringen. „Wenn also die Politik immer weiter in die Unternehmen mit bürokratischen Vorschriften und Regelungen, Dokumentationspflichten, Einschränkungen und Kontrollen von bewaffneten Zöllnern eingreift, dann muss sich keiner wundern, dass die Branche, so wie wir es in der Konjunkturumfrage festgestellt haben, gerade nicht von Wachstum berichtet und eher verhalten in die Zukunft blickt.“, so Ellinger weiter.

 

Der DEHOGA fordert eine Anpassung des Arbeitszeitgesetzes an die Lebenswirklichkeit. Der konkrete Vorschlag lautet: An maximal drei Tagen pro Woche eine Arbeitszeit von bis zu 12 Stunden zu ermöglichen. Was der DEHOGA in Sachen Arbeitszeitgesetz explizit nicht fordert, ist eine Verlängerung der Gesamtarbeitszeit. Diese ist tariflich oder arbeitsvertraglich festgelegt. Es versteht sich von selbst, dass es nicht um unbezahlte Mehrarbeit geht.

 

„Wenig Verständnis kann ich“, so Gudrun Münnich, die Präsidentin des DEHOGA Thüringen, „für die Äußerungen von Vertretern der NGG haben, die permanent die Branche schlecht reden. Ich kann insbesondere Herrn Siebert, als stellvertretenden Vorsitzenden der NGG, nur auffordern über seine Wortwahl nachzudenken. Es kann nicht angehen, dass er alle unsere Kollegen, die einen fairen, ja familiären Umgang mit ihren Mitarbeitern pflegen, pauschal angreift und meint verurteilen zu müssen.

 

Auf unsere berechtigte Forderung der Flexibilisierung der Arbeitszeit, weil wir eben, auch als Unternehmer genauso, wie unsere Mitarbeiter dann arbeiten wenn die Leistung durch unsere Gäste verlangt wird, die Branche mit: „Hoteliers und Wirte machen Beschäftigte krank.“ zu diffamieren, finde ich völlig inakzeptabel.

 

Wir, gerade in den kleinen und mittleren Unternehmen, arbeiten gern und mit Freude als Dienstleister für unsere Gäste – das sollte auch ein Gewerkschaftsfunktionär mal zur Kenntnis nehmen.“