PM 05-2019

Branchenbericht Gastgewerbe im Freistaat Thüringen – Frühjahr 2019

Erfurt, 12. Juni 2019 / Mit der Auswertung Winter 2018/19 – Ausblick Sommer 2019 stellt der DEHOGA Thüringen e.V. seine Konjunkturbeobachtung des gastgewerblichen Marktes im Freistaat Thüringen, getrennt nach Hotellerie und Gastronomie vor.

Die Gastronomie im  Freistaat

Mit insgesamt „gut“ beurteilen in der Konjunkturumfrage zur abgelaufenen Wintersaison die Hälfte der befragten Unternehmer (51,1 Prozent). Im Gegensatz dazu gaben lediglich 8,5 Prozent der gastronomischen Unternehmer im Freistaat an, eine schlechte Saison gehabt zu haben. 40,4 Prozent der Gastronomen berichten von einer befriedigten Wintersaison.

Der Saldo zwischen positiver und negativer Einschätzung bei den Thüringer Gastronomen liegt damit aktuell bei + 42,6 (Vorjahr: + 32,6) Prozentpunkten. Dies stellt im Vergleich zum Vorjahr eine Verbesserung um 10 Prozentpunkte dar.

Die Entwicklung in der Gastronomie Thüringer ist im Vergleich zur Wintersaison vor einem Jahr weiter auf positivem Trend. Dies liegt insgesamt daran, dass das Weihnachtsgeschäft, nicht zuletzt geprägt und getragen von der konjunkturellen Entwicklung zu Umsatzsteigerungen geführt hat.

Bei der Gästeanzahl, dem Umsatz, der Anzahl der Mitarbeiter sowie bei den getätigten Investitionen berichten im Durchschnitt etwa die Hälfte der Unternehmer von einer gleichbleibenden Entwicklung.

Als weiter dramatisch ist der Ertragslage der Thüringer Gastronomen zu bewerten, da trotz dass die Hälfte der Gastronomen von gestiegenen Verkaufspreisen spricht, der Ertrag bei 44,9 Prozent der Unternehmer im Gaststättengewerbe gesunken ist. Dies ist u.a. mit den steigenden Einkaufpreisen bei Lebensmitteln zu begründen. Dies gaben jedenfalls dreiviertel der Befragten an.

Die Erwartungen der Thüringer Gastronomen für die bevorstehende Sommersaison sind als insgesamt eher verhalten zu bezeichnen jedoch tendenziell positiver als im vergangenen Jahr.

Fast fünf von zehn der Thüringer Gastronomen gehen von eine guten und 4,2 Prozent von einer schlechten Saison aus. Damit scheint sich die positive Einschätzung der vergangenen Saison, jedenfalls bezüglich der Erwartungen, nicht weiter fortzusetzen. 50 Prozent der Befragten blicken befriedigend in die Zukunft.

Der Saldo zwischen positiver und negativer Einschätzung bei den Thüringer Gastronomen bezüglich der vor uns liegenden Sommersaison liegt bei 41,6 (Vorjahr: + 34,0) Prozentpunkten.

Die Skepsis an dieser Stelle ist insbesondere vom akuten Mangel an Fachkräften geprägt, weil trotz sich weiter positiv entwickelnder Nachfrage Öffnungszeiten reduziert werden mussten und Aufträge, insbesondere von größeren Veranstaltungen teilweise nicht angenommen werden können.    

 

Die Hotellerie im Freistaat

Die Unternehmer im Thüringer Beherbergungsgewerbe blicken etwas verhaltener als ihre Kollegen der Gastronomie auf die zurückliegende Wintersaison. Insgesamt bewerten fast die Hälfte der Befragten Hoteliers, nämlich 44,2 Prozent (Vorjahr 45,6 Prozent) die vergangenen Saison mit gut. Jeder Vierte Unternehmer dagegen sprach von einer befriedigenden Saison und  12,8 Prozent (Vorjahr: 15,5 Prozent) immerhin von einer schlechten Wintersaison.

Insgesamt ist das Stimmungsbild regional geprägt. So sehen die Kollegen im Thüringer Wald die Saison skeptischer als die Hoteliers in den Thüringer Städten. Dies hat insbesondere auch mit dem fehlenden Schnee zu tun.

Insgesamt ist die Einschätzung der Wintersaison durch die Unternehmer im Thüringer Beherbergungsgewerbe dadurch tendenziell bestimmt. Der Saldo zwischen positiver und negativer Bewertung liegt bei 31,4 Prozent, im Vergleich der der Thüringer Gastronomen bei 42,6 Prozentpunkten liegt.

Die Erwartungen der Thüringer Hoteliers für die bevorstehende Sommersaison sind im Vergleich zum Vorjahr als deutlich positiver zu bezeichnen.

60,5 Prozent der Unternehmer im Thüringer Beherbergungsgewerbe (Vorjahr: 51,1 Prozent) gehen von einer guten und lediglich 1,2 Prozent (Vorjahr: 6,7 Prozent) von einer schlechten Saison aus.

Der Saldo zwischen positiver und negativer Einschätzung bei den Thüringer Hoteliers bezüglich der vor uns liegenden Sommersaison liegt damit bei + 59,3 Prozentpunkten (Vorjahr: 44,4) und zeigt damit einen deutlichen Optimismus auf. Dieser wird im Wesentlichen, so die Aussagen der Hoteliers, von der positiven Konjunktur und der guten Nachfrage getragen.

 

 

Insgesamt kann als positiv konstatiert werden, dass die Beurteilung der saisonalen Entwicklung, zwar immer saisonal schwankend, aber seit der Wintersaison 2014/15 insgesamt positiv bewertet wird. Insofern kann dabei schon von einer gewissen Nachhaltigkeit gesprochen werden.

Gleiches gilt für die Erwartungshaltung an die jeweils bevorstehende Saison. Diese wird insgesamt von den Unternehmern im Beherbergungsgewerbe besser eingeschätzt wie von den Gastronomen.

Bei den zu bewältigenden Herausforderungen decken sich die Aussagen von Gastronomie und Hotellerie. Personalgewinnung, behördliche Auflagen, tägliche Höchstarbeitszeit sowie Betriebs- und Personalkosten werden von mehr als der Hälfte der Unternehmer als Hauptprobleme der Branche genannt.

Präsentation zur Jahrespressekonferenz

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