PM 05/2020

Thüringer Gastgewerbe blickt dramatisch auf Pfingsten und in die Zukunft

Erfurt, 29.05.2020 / Das Thüringer Gastgewerbe ist seit 14 Tagen aus dem Shutdown erwacht und mittlerweile haben 90 Prozent der Betriebe im Hotel- und Gaststättengewerbe wieder geöffnet. Die bisherige Bilanz der Unternehmer ist jedoch von Dramatik geprägt.

Nach einer Umfrage des DEHOGA Thüringen stellt sich das Buchungsverhalten gerade zu Pfingsten insgesamt eher verhalten dar. Nur 17 Prozent der Thüringer Beherbergungsbetriebe berichten von einer Auslastung von mehr als 50 Prozent für das lange Pfingstwochenende. Dem gegenüber stehen jedoch 43 Prozent der Beherbergungsbetriebe mit einer Auslastung von weniger als 25 Prozent.

Gerade der Blick auf die Umsatzeinbußen im Gastgewerbe (nach Angaben des Thüringer Landesamtes für Statistik) in Höhe von 36 Prozent im Monat März, obwohl bis Mitte März noch geöffnet war, zeigt das beginnende Ausmaß der Pandemie.

„Insgesamt müssen wir konstatieren, dass der Umsatzverlust im Thüringer Gastgewerbe auflaufend schon bei mehr als 300 Millionen Euro liegt. Dieser ist unaufholbar verloren und auch ein Erreichen des Umsatzes auf Normalniveau wird aufgrund der gegenwärtigen Einschränkungen noch dauern.“, so Dirk Ellinger, Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Thüringen.

Leider hat es bislang auch erste Schließungen gegeben. Bislang, so die aktuelle Umfrage, werden 5 Prozent der gastgewerblichen Unternehmen im Freistaat gegenwärtig, unter den Bedingungen der Einschränkungen, nicht öffnen oder für immer geschlossen bleiben.

Für 87 Prozent der geöffneten Betriebe hat sich die Umsatzerwartung leider bisher nicht erfüllt. Dies liegt an den eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten sowie natürlich auch an der Zurückhaltung der Gäste. „Alle Thüringerinnen und Thüringer sowie die Thüringenliebhaber sind aufgerufen, die Gastlichkeit des grünen Herz Deutschlands zu leben, da die Hygienekonzepte erstellt sind und umgesetzt werden.“, so Ellinger weiter.

Bislang haben nur 14 Prozent der geöffneten Betriebe 50 Prozent des Umsatzes des Vorjahreszeitraumes erreicht. Dagegen hat jeweils ein Drittel der Betriebe nur zwischen 25 und 50 Prozent bzw. zwischen 10 und 25 Prozent des Vorjahresumsatzes erreicht. Demzufolge führen 87 Prozent der gastgewerblichen Unternehmer aus, dass unter den gegenwärtigen Umständen die Wirtschaftlichkeit ihres Betriebes nicht gegeben ist.

„An dieser Stelle fordert das Gastgewerbe weiter dringende finanzielle Unterstützung des Bundes. Eine weitere Unterstützung mit nicht rückzahlbaren Finanzhilfen ist überlebensnotwendig“, so Ellinger weiter.

Gerade mit Blick auf die Sommersaison und die dringend notwendigen Buchungen ist es umso wichtiger, dass Wellness- und Spabereiche in geschlossenen Räumen wieder öffnen dürfen. Hier steht ganz klar die Forderung an das Thüringer Gesundheitsministerium, die Nutzung wieder freizugeben, um somit einen weiteren Anreiz für Urlaub in Thüringen zu ermöglichen.