TMWWDG-DEHOGA-2022-02-08

Neue Klasse mit 26 ausländischen Azubis im Thüringer Gastgewerbe startet

Tiefensee: Nachwuchsmangel darf nicht zur Wachstumsbremse werden / Land fördert Azubi-Gewinnung im Ausland / Minister besucht Kompetenzzentrum des DEHOGA Thüringen

Eine neue Klasse mit 26 ausländischen Azubis im Hotel- und Gastgewerbe hat heute offiziell ihre Ausbildung im DEHOGA-Kompetenzzentrum in Erfurt aufgenommen. Die angehenden Tourismusfachkräfte kommen überwiegend aus Vietnam, aber auch aus der Dominikanischen Republik, Indien, Afghanistan, Madagaskar und Marokko. Gewonnen wurden die jungen Leute über ein seit Mitte 2020 laufendes Projekt zur Fachkräftegewinnung des DEHOGA Thüringen. Angesichts insgesamt rückläufiger Bewerberzahlen in der Hotel- und Gastrobranche sollen über das Programm „Ausbildungskoordination im Thüringer Gastgewerbe“ vor allem im Ausland zusätzliche Auszubildende angeworben werden. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Initiative bis Ende 2023 mit insgesamt 600.000 Euro. Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee informierte sich heute bei einem Besuch der DEHOGA-Berufsschule in Erfurt über die Ausbildung unter Corona-Bedingungen.

„Deutschlandweit gab es 2020 einen starken Einbruch bei den Ausbildungsverträgen im Gastgewerbe – das Minus lag hier bei fast 25 Prozent“, sagte Tiefensee. In Thüringen war die Zahl der Ausbildungsverträge dagegen weitgehend stabil geblieben, ihre Zahl liegt seit Jahren konstant zwischen 650 und 700 Neuverträgen – im Jahr 2020 wurden 690, 2021 insgesamt 642 Verträge abgeschlossen. „Einen nicht unwesentlichen Beitrag zu diesem Erfolg hat sicher auch das Programm zur Gewinnung ausländischer Azubis geleistet“, so der Minister. Der Nachwuchsmangel dürfe nicht zu einer zusätzlichen Wachstumsbremse für die Tourismuswirtschaft werden. „Deshalb ist es wichtig, auch solche neuen Fachkräftepotentiale im Ausland zu erschließen.“

Insgesamt streben derzeit 381 Auszubildende aus 21 Nationen in Erfurt einen Berufsabschluss im Thüringer Gastgewerbe an – etwa als Hotel- oder Restaurantfachkraft, Koch oder Fachkraft im Gastgewerbe. Der DEHOGA betreut diese Jugendlichen rundum von der Vermittlung in die Ausbildungsbetriebe über den Sprachunterricht bis hin zu praxisorientierten Ergänzungsseminaren.

Die aktuelle Situation sei für die Jugendlichen derzeit nicht einfach, bestätigt DEHOGA-Thüringen-Hauptgeschäftsführer Dirk Ellinger. Für Azubis, deren Ausbildungsbetriebe schließen mussten, habe der DEHOGA – unterstützt vom Land mit gut 46.000 Euro – schnelle und unbürokratische Lösungen gefunden, damit sie ihre Ausbildung überbetrieblich fortführen konnten. Auch in weiteren Fällen finde die Ausbildung derzeit überwiegend im DEHOGA-Kompetenzzentrum in Erfurt statt, um die Vermittlung der Ausbildungsinhalte fortsetzen und auch Prüfungen termingerecht durchführen zu können. „Bislang ist es gelungen, nahezu alle Ausbildungsverhältnisse aufrechtzuerhalten, das sehen wir als riesigen Erfolg“, so Ellinger.

 

Gemensame Pressemitteilung des Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitaleGesellschaft mit dem DEHOGA Thüringen e.V.