So entwickelt sich der Energiemarkt in 2022
Ein verrücktes Jahr 2021 liegt hinter der deutschen Wirtschaft. Nicht nur, dass Corona ganz Deutschland fest im Griff hatte und für viel Leid und Probleme sorgte. Auch die Energiepreise spielten total verrückt – und tun es noch. Jeder bemerkt es täglich an der Tankstelle. Noch viel dramatischer sind die Preisentwicklungen an den Energiebörsen. Der Stromhandelspreis hat sich innerhalb der letzten 12 Monate an den Börsen verdreifacht, der Gashandelspreis sogar verfünffacht! Solche Sprünge gab es noch nie. Auch nicht während der Weltwirtschaftskrise 2008/2009.
Große Energieversorger haben Kunden keine Angebote mehr gestellt – oder exorbitante Preise verlangt. Kleinere Energieversorger haben ihren Kunden ohne Vorwarnung laufende Verträge gekündigt, sind vom Markt verschwunden oder haben gleich Insolvenz angemeldet. Was bleibt, ist für viele, nicht nur energieintensive Betriebe, eine ungeheure zusätzliche Belastung, mit der das neue Jahr startet.
Gute Aussichten in 2022?
Zurecht fragen sich alle, was in 2022 wohl passieren wird. Kommt jetzt der Umschwung, fallen die Energiepreise wieder auf ihr altes Niveau zurück? Oder war dies erst der Anfang einer längerfristigen Entwicklung?
Einiges spricht dafür, dass sich die Energiepreise von ihren Höchstständen zunächst wieder etwas zurückentwickeln werden; für Gas gilt dies noch stärker als für Strom. Allerdings dürften die Zeiten, in denen der Strom einfach aus der Steckdose kam und günstiges Gas und Benzin selbstverständlich waren, endgültig vorbei sein.
Auch auf dem Energiemarkt gilt das Gesetz von Angebot und Nachfrage – das Angebot geht sukzessive zurück. Nach den Atomkraftwerken werden nun auch die Kohlekraftwerke nochmal deutlich schneller als geplant vom Netz genommen, bei gleichzeitig illusorisch hohen Ausbauzielen der Erneuerbaren Energien und der notwendigen Transportnetze.
Auf der anderen Seite steigt die Nachfrage. Die Wirtschaft hat sich von dem Corona-Schock schnell wieder erholt. Die Energienachfrage ist teilweise so hoch, dass es in manchen Regionen der Welt zu bewussten Abschaltungen kommt. Das politisch gewollte und massiv subventionierte Wachstum von Elektroautos und Wärmepumpen wird zu weiterer starker Nachfrage führen. Die in 2021 erstmals eingeführte CO2-Abgabe, die in den nächsten Jahren automatisch weiter ansteigt, tut ihr Übriges. Insofern sind die gestiegenen Preise im Zweifel nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was Deutschland beim Umbau der Wirtschaft und Gesellschaft in Richtung des Nullemissionsziels in den nächsten Jahren bevorsteht.
Abgaben und Steuern 2022: Das kommt auf Sie zu
Zusätzlich gelten in 2022 wieder neue Umlagen und Abgabensätze für Strom. In Summe machen die staatlich festgelegten Steuern, Umlagen und Abgaben einen immensen Anteil des Strompreises aus und liegen auch 2022 weiterhin auf hohem Niveau. Eine Maßnahme zur Stabilisierung des Strompreises ist die Senkung der EEG-Förderkosten. Im Widerspruch dazu stehen allerdings die höheren Beschaffungskosten für die Energieversorger. So sinkt bspw. die EEG-Umlage für das Jahr 2022 deutlich um 43 Prozent von 6,5 Cent pro Kilowattstunde auf 3,723 Cent. Allerdings steigen die Netzentgelte seit Jahren kontinuierlich an und werden es weiter tun. Unter anderem, um die für den erhöhten Strombedarf zusätzlich benötigten Leitungen zu finanzieren.
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