Erfurt, 8. September 2025 / Der DEHOGA Thüringen kritisiert die aktuelle Kampagne der NGG: Statt die Interessen ihrer Mitglieder zu vertreten und bessere Rahmenbedingungen zu fordern, blockiert die Gewerkschaft dringend notwendige Reformen.
„Die starre Grenze von acht, maximal zehn Arbeitsstunden pro Tag passt längst nicht mehr zur Realität – weder bei Veranstaltungen, noch bei Minijobs oder saisonabhängigen Betrieben“, so DEHOGA-Präsident Mark A. Kühnelt. Viele Beschäftigte wünschen sich flexiblere Modelle, etwa längere Arbeitstage bei kürzeren Wochen.
Hauptgeschäftsführer Dirk Ellinger ergänzt: „In ganz Europa gilt eine 48-Stunden-Woche. Nur Deutschland hält am Acht-Stunden-Tag fest. Wir fordern keine Ausweitung, sondern eine flexiblere Verteilung der Arbeitszeit – im Sinne der Gäste und der Beschäftigten.“
Die von der NGG verbreiteten Überstundenzahlen zeichnen laut DEHOGA ein verzerrtes Bild. Tatsächlich liegt das Gastgewerbe unter dem Durchschnitt: 2024 waren es laut Mikrozensus 9,8 Überstunden pro Kopf, in der Gesamtwirtschaft 30,7. Nur sechs Prozent der Beschäftigten im Gastgewerbe leisteten überhaupt Überstunden[1] – der niedrigste Wert im Branchenvergleich.
„Motivierte Mitarbeiter sind das Fundament unserer Branche. Überstunden werden nach Tarifvertrag vergütet oder gutgeschrieben“, betont Kühnelt.
Entscheidend sei nun, dass die Bundesregierung wie geplant von der täglichen auf die wöchentliche Höchstarbeitszeit umstellt. „Mit ihren Aktionen betreibt die NGG keinen Dialog, sondern Klassenkampf – zum Schaden der Branche und der Beschäftigten“, so Ellinger abschließend.
[1] siehe destatis-Meldung vom 24. Juli 2025 https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2025/07/PD25_N038_13.html