PM 32/2014

Aktueller DEHOGA Thüringen Branchenbericht - Die konjunkturelle Entwicklung von Hotellerie und Gastronomie in Thüringen (Sommer 2014 – Ausblick Winter 2014/2015)

18.11.2014 / Das Thüringer Gastgewerbe steht vor vielfältigen Herausforderungen.

„Wir haben weiterhin eine angespannte Umsatz- und Ertragslage im Thüringer Gastgewerbe. Trotz einer positiven Sommersaison trüben die negativen Erwartungen das Bild“, so Gudrun Münnich, Präsidentin des DEHOGA Thüringen e.V.

Die zurückliegende Saison schätzen die Mehrheit der Kollegen im Hotel- und Gaststättengewerbe befriedigend bis positiv ein. Wie in der Befragung der Vorjahre auch gegenständlich, schätzt die Hotellerie gegenüber der Gastronomie die Situation insgesamt als besser ein. Über 50 Prozent der befragten Kollegen stufen die Saison mit gut ein. Im Gaststättengewerbe sind dies 43 Prozent.

Damit kann für die Sommersaison  insgesamt im Vergleich zu den Vorjahren leichter Optimismus festgestellt werden. Dieser jedoch wird stark getrübt, wenn es um die Bewertung der vor uns liegenden Wintersaison geht.

Zwar gehen 45 Prozent der Hoteliers und 49 Prozent der Gastronomen in ihrer Gesamtbeurteilung davon aus, dass die Lage gleich bleiben wird, demgegenüber stehen aber auch 41,1 Prozent der Hoteliers und 38,3 Prozent der Gastronomen die eine Verschlechterung der Lage prognostizieren.

Die Themen, die immer wieder angeführt werden, sind die Steigerung der Personalkosten aufgrund des Mindestlohnes, die Kennzeichnung der Allergenen Stoffe, die Personalgewinnung und die Energiekosten.

„Dabei ist in vielen Gesprächen und Beratungen vor allem eins klar geworden – die Kollegen finden es als weit über die Grenze der erträglichen Belastungen, dass die grundlegenden Fragen zur Umsetzung des Mindestlohnes bis zum heutigen Tage, also knapp mehr als einen Monat vor dem Start des Mindestlohnes, seitens der Politik noch immer nicht beantwortet sind. So ist die Berücksichtigung von in unserer Branche üblichen Sachbezügen, wie die Verpflegung der Mitarbeiter, in ihrer Bewertung offen. Die Fragen der Arbeitszeit Aufzeichnung sowie die Umsetzung der Regelungen des Arbeitszeitrechtes sind seitens der Politik, allen voran der Bundeskanzlerin, auf dem DEHOGA - Branchentag in der letzten Woche, erkannt worden, aber mit: „Das müssen wir uns noch einmal anschauen.“, kann es nicht getan sein, denn die Kollegen brauchen klare Aussagen zu Umsetzung, sonst könnten ja faktisch viele Veranstaltungen nicht mehr so wie bisher stattfinden, weil sie nach 10 Stunden Arbeitszeit der Mitarbeiter, eben vorbei wären.“, so Dirk Ellinger, Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Thüringen e.V.

Gudrun Münnich ergänzt dazu: „Man stelle sich dies bei einer Hochzeits- oder Geburtstagsfeier, aber auch auf einem Parteitag vor. Da ist dann eben um 22:00 Uhr Schluss, weil die Veranstaltung schon am Mittag begann und es lebensfremd ist, dass am Abend um 21:00 Uhr eine zweite Schicht bis 01:00 Uhr eingesetzt werden kann, dafür werden sich schlicht und ergreifend keine Mitarbeiter finden.“