PM 08/2020

Die Lage im Thüringer Gastgewerbe ist weiterhin angespannt

Erfurt, 19.08.2020 - Auch wenn schon wieder zu hören ist, dass es doch der Gastronomie wieder gut geht, weil die Biergärten bei diesem Wetter sehr gut besucht sind, kann und darf dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Umsatzverlust im Jahr 2020, bislang jedenfalls, bei mehr als 35 Prozent liegt. Dabei waren wir in Thüringen sehr schnell mit der Soforthilfe und auch der Unterstützung für die Auszubildenden. Dafür gilt selbstredend unser Dank an alle Beteiligten. Dies hat zweifelsohne die Situation entspannt, aber es ist auch klar, dass staatliche Unterstützung die Umsatzausfälle nicht kompensieren kann.

Zwar haben im Thüringer Gastgewerbe schon wieder fast alle Betriebe geöffnet, aber die Abstands- und Hygieneregelungen führen eben dazu, dass der Betrieb in vielen Fällen nur eingeschränkt möglich ist. Dies jedenfalls führen vier von zehn der befragten Unternehmer aus.

Im Thüringer Tourismus haben wir von Januar bis Mai dieses Jahres bei den Gästeankünften 53 Prozent und bei den Übernachtung 46 Prozent des Vorjahresniveaus, zu verzeichnen.

Befragt nach den befürchteten Umsatzverlusten im Jahr 2020 insgesamt, geht die Schere zwischen den einzelnen Unternehmen sehr weit auseinander. Nach der Aussage der gastgewerblichen Unternehmer in Thüringen steht aber im Durchschnitt die Befürchtung einer Halbierung des Umsatzes zum Vorjahr in 2020 verkraften zu müssen. Demzufolge haben auch 6 von 10 Unternehmern Existenzängste. Zweidrittel der befragten Unternehmer führen gegenwärtig jedoch aus, dass die bisherigen Hilfen nicht ausreichen werden. Hier brauchen wir dringend weitere Unterstützung damit das Gastgewerbe als Hauptleistungsträger im Thüringer Tourismus in seiner gesamten Vielfalt erhalten bleibt.

Wir müssen aus den Herausforderung Chancen machen. Gerade haben wir die stark steigende Nachfrage nach Inlandstourismus auch in Thüringen verspürt, gleichzeitig sind immer noch Tagungen und Kongresse eher abgesagt als neu gebucht. Es wird aber mittelfristig keineswegs funktionieren, alles online über Video- und Telefonkonferenzen regeln zu können und da weiß ich genau, aufgrund der Erfahrungen der letzten Monate, wovon ich spreche. Präsenz ist was Anderes als Digital.

Präsentation der Pressekonferenz am 19.08.2020